Pedal DIY: Ist Gitarrenpedale selber bauen etwas für Anfänger?
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Mit Kritik von anderen konfrontiert zu werden, fällt vielen Menschen – nicht nur Musiker*innen – manchmal sichtlich schwer. Dabei kann Kritik auch etwas sehr Wertvolles sein, an dem wir wachsen und uns weiterentwickeln können. Wann es sich lohnt, Kritik anzunehmen und wie du gelassener mit Kritik umgehen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Zunächst einmal sei gesagt, dass selbstverständlich jede Person für sich selbst entscheiden kann, wie sie mit jeglicher Kritik umgehen möchte. Möglichkeiten gibt es viele – von der Zustimmung über das Ignorieren bis hin zum Angriff der kritisierenden Person. Gerade im beruflichen oder privaten Kontext kann jedoch insbesondere letzteres pures Gift für die Beziehung oder Zusammenarbeit sein. Um solch ein Szenario zu vermeiden, lohnt es sich, die folgenden Tipps anzuwenden oder vorsorglich im Hinterkopf zu behalten.
Kritik an sich ist auch eigentlich nichts Schlimmes. Im Gegenteil – sie kann auf unsere blinden Flecken hinweisen und unsere Perspektive erweitern. Kritik gibt dir Feedback darüber, wie du wahrgenommen wirst und fordert dich gleichzeitig dazu heraus, dich weiterzuentwickeln – wenn du es denn möchtest. In gut formulierter Kritik kann ein enormes Entwicklungspotenzial enthalten sein, an welchem du über dich und deine Fähigkeiten hinauswachsen kannst. Versuche daher, potenzielle Kritik nicht gleich abzublocken. Rechtfertige dich nicht sofort, schmolle nicht und gebe Kritik nicht direkt zurück. Öffne dich stattdessen innerlich für eine neue Erfahrung. Hinterher kannst du immer noch entscheiden, ob du dem, was du da hörst, zustimmen möchtest oder nicht.
Einer der wichtigsten Schritte, um gelassen mit Kritik umzugehen, ist deinem Gegenüber ganz aktiv und ohne Unterbrechungen zuzuhören. Rechtfertige dich nicht und versuche stattdessen anzuerkennen, dass die Person einfach nur eine Beobachtung mit dir teilt, die sie als verbesserungswürdig empfindet. Auf welche konkrete(n) Situatione(n) referiert die Äußerung deines Gegenübers? Wenn du dir unsicher bist, frage einfach nach, sodass die Kritik genauer erläutert werden kann. Sinnvoll ist es zudem immer, auch in eigenen Worten nochmal zu wiederholen, was du verstanden hast. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr beide von derselben Situation sprecht.
Je nach Kommunikationssituation kann es deinem Gegenüber mehr oder weniger schwerfallen, Kritik konstruktiv zu formulieren. Daher lohnt es sich durchaus, die Äußerung deines Gegenübers gedanklich in Form und Inhalt zu unterscheiden. Versuche, die geäußerte Kritik nicht als persönlichen Angriff zu (miss-)verstehen, sondern auf der Sachebene zu bleiben. So kannst du dich – selbst bei unbeholfen formulierter Kritik – auf das Inhaltliche konzentrieren. Dadurch bleibst du konstruktiv, selbst wenn dein Gegenüber dich tatsächlich auf persönlicher Ebene angreift. Wie du mit einem solchen negativen Fall am besten umgehen kannst, erfährst du im nächsten Tipp.
Wenn die Kritik konstruktiv formuliert ist, enthält sie auch immer einen oder mehrere Lösungsvorschläge. Diese werden meist als an dich gerichtete Vorschläge oder Bitten kundgetan, sodass du weißt, was sich dein Gegenüber von dir wünscht. Bei wohlwollender Kritik kannst du dich im Anschluss an die Äußerung oftmals bei deinem Gegenüber bedanken – schließlich eröffnet sie dir eine neue Perspektive, die du aus deinem Blickwinkel nicht wahrnehmen konntest. Sie erweitert so dein Sichtfeld. Ob du der Kritik zustimmst oder nicht, klärst du im fünften Schritt.
Gerade im künstlerischen Bereich kann es sein, dass sich Kritik an dem, was man selbst kreativ erschaffen hat, niederschmetternd anfühlt. Das liegt daran, dass sich viele Künstler*innen und Musiker*innen mit ihrem Werk und ihrer Arbeit identifizieren. In einem solchen Fall kann es helfen, sich dem eigenen Selbstwert bewusst zu werden. Denk immer daran: Egal, welche Leistung du erbringst und wie diese von anderen bewertet wird - dein Selbstwert bleibt davon unberührt.
Destruktiv formulierte Kritik hingegen erkennst du daran, dass sie keinerlei Verbesserungsvorschläge enthält. Sie fühlt sich zerstörerisch und zersetzend an, weil sie nicht wertschätzend und rein negativ formuliert ist. Manchmal finden sich hier auf persönlicher Ebene Formen der Abwertung oder Beschämung wieder. In einem solchen Fall solltest du deinen Gegenüber unbedingt zu verstehen geben, dass du solche Äußerungen nicht duldest – und darum bitten, sachlich und konkret zu bleiben.
Bleibe vor allem auch selbst ruhig und konkret bei der Sache. Versuche zu verstehen, was die positive Absicht deines Gegenübers ist. In den meisten Fällen handeln Menschen nicht bewusst gegen andere – sondern für sich selbst und zwar in der bestmöglichen Weise, die ihnen gerade zur Verfügung steht. Wenn du magst - wiederhole die geschilderten Beobachtungen und Verbesserungsvorschläge nochmal in eigenen Worten und frage nach, ob diese der Wahrnehmung deines Gegenübers entsprechen.
Im fünften Schritt kannst du überprüfen, ob du die Kritik schlüssig findest und ob die angebotenen Lösungsvorschläge für dich umsetzbar sind. Vielleicht stimmst du dem Feedback deines Gegenübers zu und möchtest den angebotenen Vorschlag gleich umsetzen? Oder du hast noch andere Ideen für eine passende Lösung der Situation? Vielleicht bist du gar nicht einverstanden, möchtest deine Sicht begründen und dein Gegenüber in deine Handlungsabsichten einweihen? Eventuell brauchst du erstmal Zeit, um das Ganze auf dich wirken zu lassen, oder du möchtest dir Meinungen von Dritten einholen?
All das ist völlig legitim – lass dein Gegenüber einfach an deiner (Zwischen-)Entscheidung teilhaben, sodass ihr beide wisst, woran ihr seid. Auch hier ist eine klare, sachliche und wertschätzende Kommunikation ganz entscheidend.
Solltest du dich (unwissentlich) falsch verhalten haben, möchte ich dir Folgendes raten: Stehe dazu und entschuldige dich. Fehler machen ist nicht schlimm – solange du dich einsichtig zeigst, Verantwortung für dein Verhalten übernimmst und bereit bist, aus deinen Erfahrungen zu lernen.
Auch eine Kritik ist letztendlich "nur" eine Meinung. Es steht dir frei, dieser zuzustimmen - oder eben auch nicht. Dein Gefühl entscheidet, in welchem Kontext und von welcher Person du eine Kritik als angebracht oder unpassend empfindest. Ungefragte, rein destruktive Kritik kannst du getrost als solche enttarnen und aus deinen Gedanken verbannen – sie verrät mehr über die kritisierende Person als über irgendwen sonst.
Zu guter Letzt ist es auch einfach eine Frage der Übung, wie gelassen jemand mit Kritik umgehen kann. Wenn du bisher Schwierigkeiten hattest, Kritik entspannt aufzunehmen, ist das völlig okay – schalte bei der nächsten Gelegenheit einfach einen Gang zurück und werde dir der einzelnen Schritte und Optionen bewusst. So befreist du dich selbst aus toxischen Verhaltensmustern und machst den Weg frei für eine neue Lebenserfahrung, an der du wachsen und dich weiterentwickeln kannst.
Solltest du bisher vielleicht Scheu vor Kritik oder Konflikten gehabt haben und deshalb immer lieber Solo unterwegs gewesen sein, konnte ich dir diese hoffentlich nehmen. Vielleicht hast du ja nun sogar Lust bekommen, dich für ein gemeinsames Bandprojekt mit anderen Musiker*innen zu vernetzen? Gemeinsam kann man sich wunderbar inspirieren, ergänzen und Großartiges erschaffen. Schau doch mal hier auf unserer Plattform vorbei!
Solltest du Interesse an individuellem Coaching haben, kannst du dich außerdem hier über mein Angebot informieren.
Ursprünglich veröffentlicht am 31. August 2021 aktualisiert am 7. März 2023
Fokusthema: Die Definition von Kommunikation – wie du zielführend kommunizieren kannst