Kalandra – mystische Klänge aus dem hohen Norden
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Du möchtest gerne etwas Neues lernen? Oder dich weiterentwickeln, um deine musikalischen Ausdrucksfähigkeiten auf ein neues Level zu bringen? Gleichzeitig hast du Schwierigkeiten, dein Ziel zu realisieren, weil du einfach nicht so genau weißt, wie du anfangen sollst? Falls das auf dich zutrifft, ist es äußerst hilfreich, dein Vorhaben fest und regelmäßig als Routine in deinen Alltag zu integrieren. Warum das so wichtig ist und wie du das anstellen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Sicherlich kennst du das Sprichwort "Übung macht den Meister" oder den Satz "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen". Eine regelmäßige Routine ist das A und O, wenn es darum geht, sich nachhaltig neues Wissen und neue Fähigkeiten anzueignen. Richtig gut wird man nur in etwas, wenn man möglichst täglich übt - und das hat gleich mehrere Gründe.
Zunächst einmal ist es lernpsychologisch wesentlich sinnvoller, einmal täglich 20 Minuten zu üben, statt einmal wöchentlich mehrere Stunden am Stück. Warum das so ist, hat einen simplen, aber triftigen Grund: Für jedes künstlerische Handwerk - auch für das Musizieren - muss ein gewisses Set an Fertigkeiten und inneren Abläufen aufgebaut werden. Ziel der Sache ist, dass sich dieses allmählich in unser "inneres System" integriert. Je öfter wir einen neuen, ungewohnten Ablauf trainieren, umso mehr eignen wir ihn uns an. So fällt er uns schließlich irgendwann ganz leicht und geht in den Bereich unserer unbewussten Kompetenzen über. Von da an bereitet uns das Erlernte keine Mühe mehr und lässt sich sozusagen wie im Schlaf beherrschen.
Denk nur einmal daran, wie du Laufen oder Fahrrad fahren gelernt hast. Zu Beginn war jeder Schritt mühsam und du musstest dich sicherlich schwer konzentrieren, um nicht hinzufallen. Gleichzeitig bist du bestimmt auch immer mal auf dem Boden gelandet. Dann hast du aber nicht aufgegeben, sondern aus deiner Erfahrung gelernt und bist die Sache erneut angegangen. Mache dir diese kindliche Lernhaltung erneut zunutze und erwarte nicht zu viel von dir. Wenn es um das Erlernen neuer Fertigkeiten geht, lautet das Motto: “Quantität vor Qualität”.
Bevor wir dazu kommen, eine Wochenroutine zu entwickeln, sollten wir zunächst einmal überprüfen, was eigentlich genau dein Ziel ist. Nehmen wir mal an, du möchtest professionell Singen lernen (ersetze das Singen einfach durch deinen eigenen, anvisierten Lerngegenstand). Gehe einmal in dich und frage dich, was eigentlich dein konkretes Ziel ist. Achte darauf, dass dein Ziel in deinem eigenen Einfluss- oder Handlungsbereich liegt. Möchtest du beispielsweise gerne einmal ein eigenes Lied aufnehmen oder träumst du davon, Menschen über Youtube von deinem Gesang zu begeistern? Versuche nun einmal, dein Ziel nach dem folgenden SMART-Schema wohlgeformt zu formulieren. Nimm dir bestenfalls kurz Stift und Zettel zur Hand und schreibe auf, was dir zu den jeweiligen Aspekten einfällt, wenn du an dein Ziel denkst und dir vorstellst, du hättest es bereits erreicht:
Wenn du merkst, dass dein Ziel sehr groß ist, überlege dir unbedingt Zwischenschritte, die du ebenfalls nach dem SMART-Modell formulieren kannst. Welche Lernschritte sind im Vorfeld nötig, um dein Ziel zu erreichen? Schreibe alles auf und mache dir auch eine kleine Tabelle zur Übersicht, bis wann du welchen deiner Lernschritte erreicht haben willst. Beispielsweise so:
Hierbei ist es hilfreich, dich chronologisch von hinten nach vorne zu arbeiten, also von deinem großen Zielzeitpunkt aus hin in Richtung Gegenwart.
Da du nun klare Ziele und Zwischenziele formuliert hast, können wir jetzt endlich loslegen und deine eigene Künstler*innen-Routine entwickeln. Wirf einen Blick auf dein erstes Zwischenziel (in meinem Beispiel das Belting lernen in einem Monat). Frage dich, welche Schritte notwendig sind, um dieses Ziel innerhalb des anvisierten Zeitraumes zu erlernen. Im Fall des Gesangsbeispiels könnte der erste Schritt sein, geeignete Übungen mithilfe deiner Gesangslehrerin oder deines Gesangslehrers (oder etwas äquivalentes auf Youtube) zu finden. Im zweiten Schritt kannst du dir mithilfe eines Wochenplans eine Übersicht verschaffen, wo du die ausgewählten Übungen in deinem Alltag unterbringen kannst.
Denk dran, dass schon 20 Minuten Training am Tag ausreichend sind. Vielleicht singst du bereits und hast schon Warm-Up-Übungen, an die du die neuen Übungen zeitlich anschließen kannst? Vielleicht passt es dir gut in der Mittagspause, wenn du ohnehin den Kopf von Gedanken an die Arbeit freibekommen möchtest? Feste Zeiten und Abläufe helfen ungemein, kleine Übungs- und Lehreinheiten in den Alltag zu integrieren. So musst du dir nicht stetig neue Termine freischaufeln und vergeudest keine Zeit mit zusätzlicher Planung.
Du hast die Erlaubnis, dir deine Routine so schön und attraktiv wie nur möglich zu gestalten. Du liebst leckeren Tee und Kerzenschein? Mache es dir zum Ritual, dir vor jeder Übungseinheit deinen Lieblingstee zuzubereiten und eine schöne Kerze anzuzünden. Du bewegst dich gern oder magst es, draußen an der frischen Luft zu sein? Kombiniere deine Übungseinheit mit diesen Tätigkeiten oder belohne dich nach getaner Übungszeit mit einer kurzen Bewegungseinheit oder einem kleinen Ausflug an die frische Luft. Wenn du dafür sorgst, dass dir die tägliche Session Spaß macht oder dich im Nachhinein eine Belohnung erwartet, wirst du dich täglich darauf freuen - und das ist der beste Motivator!
Wichtig bei der ganzen Sache ist es, die Ansprüche an dich runterzuschrauben und alle einzelnen Schritte sichtbar zu machen. Schreibe das, was du dir täglich vornimmst, kleinschrittig in deinen Wochenplan und markiere jeden Schritt, den du geschafft hast. So kannst du deinen Fortschritt sichtbar machen und gewinnst zudem eine Übersicht über deinen Lernprozess.
Letztendlich kennst du dich selbst am besten. Nutze deine Wochenplan-Routine und reflektiere deinen Lernprozess - so erfährst du mehr darüber, wie du arbeitstechnisch tickst und kannst deine Pläne an dich anpassen. Behalte im Hinterkopf, dass sie nicht in Stein gemeißelt sind, sondern lediglich der Orientierung dienen. Wenn du merkst, dass etwas nicht in der dir gesetzten Zeit klappt, sei flexibel und passe deine Pläne immer wieder dem aktuellen Stand an. Nichts ist frustrierender, als eine Sache auf Biegen und Brechen durchzuziehen und dabei jeden Spaß zu verlieren. Auch der Zugang zu einem Thema darf sich ändern, wenn du Lust danach verspürst - je spannender und angenehmer das Lernen für dich ist, umso besser wirst du vorankommen! Viel Spaß und Erfolg bei deinem Vorhaben!
Wenn du lieber gemeinsam an Projekten arbeitest, können Routinen auch zusammen erschaffen werden. Auf unserem Portal findest du viele verschiedene Künstler*innen, die sich mit Sicherheit über ein gemeinsames Projekt freuen und vielleicht sogar ganz individuelle Tipps für bessere Routinen für dich parat haben.
Ursprünglich veröffentlicht am 4. Juni 2021 aktualisiert am 4. März 2023
Fokusthema: Die Definition von Kommunikation – wie du zielführend kommunizieren kannst