Pedal DIY: Ist Gitarrenpedale selber bauen etwas für Anfänger?
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Die Stabspiele beschreiben eine Unterkategorie der Schlagwerk Instrumente. Häufig findet man sie auch unter dem Namen Mallet-Instrumente (mallet = Schlägel) wieder. Alle Stabspiele sind mehrtönige und gestimmte Aufschlagidiophone, die mit verschiedenen Arten von Schlägeln aus Holz, Metall, Kunststoff oder Kork bespielt werden. In der neuen Musik streichen Musiker*innen auch öfter Bögen von Kontrabässen an den Platten der Instrumente. Dadurch entstehen ebenso neue, einzigartige Klänge.
Der Aufbau der sogenannten Platten ist bei allen Stabspielen identisch mit denen des Klaviers und weist somit die gleiche Reihenfolge an “weißen” und “schwarzen” Tasten auf. Unter diesen Platten befinden sich immer Röhren, die je nach Höhe des Tones in der Größe variieren und als Resonator dienen und somit den Klang verstärken. Bei modernen Instrumenten bestehen sie aus Metall. Früher verwendete man dafür meist noch hohle Kürbisse.
Das Wort Idiophon ist der griechischen Sprache entlehnt und bedeutet so viel wie “Selbstklinger”. Es beschreibt alle Instrumente, deren Material alleine für die Erzeugung des Klangs verantwortlich ist und ohne Hilfe von Saiten oder Membranen den eigenen Körper zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt. Bei den Stabspielen ist dies auch der Fall: Durch das Aufschlagen auf die Platten der Instrumente, werden diese in Schwingung versetzt und erzeugen somit ihren charakteristischen Klang, der je nach Instrument und Schlägel unterschiedlich wahrgenommen wird.
Die Liste der Stabspiele ist sehr lang. Je nach Land oder Region lassen sich unterschiedliche Varianten oder sogar ganz neue Stabspiele finden. Einige Instrumente, wie zum Beispiel Glockenspiel, Xylophon oder Vibraphon sind den meisten bekannt. Aber bei Lyra, Marimbaphon oder Balafon fragen die meisten genauer nach und möchten wissen, worum es sich bei diesen Instrumenten handelt und wo sie sich von den bisher bekannten Stabspielen unterschieden. Falls du dich das auch fragst, bleib dran und erfahre mehr über diese Instrumente und deren Spielweisen in diesem Artikel.
Grundsätzlich lassen sich die Stabspiele in zwei große Gruppen einteilen: Die Xylophone und die Metallophone. Beim Ersten handelt es sich um Aufschlagidiophone, deren Platten aus handgefertigtem Holz bestehen. Dazu gehören diverse Instrumente, unter anderem:
Auf der anderen Seite bilden die Metallophone die Gruppe der Aufschlagidiophone. Deren Platten bestehen aus Metall und sind allesamt durch lange, schwingende Klänge gekennzeichnet. Deshalb siehst du viele Instrumente dieser Gruppe mit Pedalen, die einen Dämpfer betätigen, um die Schwingung der Platten zu beenden. Hierzu zählen:
Das Marimbaphon hat eine lange Tradition und entstand im 13. Jahrhundert in Afrika. Als viele Teile der afrikanischen Bevölkerung schließlich im 16. und 17. Jahrhundert nach Mittel- und Südamerika deportiert wurden, gelangte auch das Marimbaphon dorthin. Die Bewohner bauten diese Instrumente nach und bis heute spielen Familien in südamerikanischen Ländern zusammen auf der Straße an Marimbaphonen und führen alte Traditionen fort.
Heutzutage wird das Instrument in der westlichen Welt für solistische Auftritte sowie Konzerte im Orchester verwendet. Es hat meist einen Tonumfang von fünf Oktaven und deckt die Töne vom großen C bis zum sehr hohen C4 ab. Damit gehört es zu dem größten Instrument der Stabspiele. Gespielt wird meist mit zwei oder sogar vier Schlägeln, die häufig einen Kopf aus Wollgarn oder synthetischem Garn besitzen. Der Stil ist je nach Typ aus unterschiedlichen Arten von Holz (zum Beispiel: Birke, Ahorn oder Rattan) gefertigt. Wenn du dir Schlägel kaufen möchtest, empfehle ich dir einen Stil aus Rattan zu nehmen, da dieses Holz sehr beweglich ist und die Schwingungen beim Spielen sehr gut ausgleichen kann.
Das Balafon ist der Vorgänger des Marimbaphons, eines der ältesten Stabspiele und findet seinen Ursprung in Afrika (Mali). Es ist mit circa 2,5 bis 3,5 Oktaven noch etwas kleiner und besitzt Resonanzkörper aus Kalebassen – Flaschenkürbisse, die ausgehöhlt wurden. Der besondere, schnarrende Klang wird durch Löcher in den Kalebassen erzeugt, die mit Fledermausflügeln – heute eher Zigarettenpapier – überdeckt wurden. Gespielt wird es, wie auch das Marimbaphon, mit Schlägeln, die früher jedoch noch nicht mit Garn überzogen wurden. Aufgrund seiner frühen Entstehungszeit besitzt es noch nicht die dir bekannte Anordnung der Platten des Klaviers, sondern eine einfache Aneinanderreihung der Platten.
Das Wort Xylophon fällt in dieser Kategorie der Stabspiele gleich zweimal und das ist richtig, denn “Xylo” ist im Griechischen das Wort für Holz und schließt damit die Gruppe aller Instrumente mit Platten aus Holz ein. Zudem ist das Xylophon heutzutage auch die Bezeichnung eines bestimmten Instrumentes, das meist den Tonumfang von 3,5 bis 4 Oktaven hat und somit den kleinen Bruder des Marimbaphons darstellt. In der Orchestermusik wird es oft als Ergänzung oder Unterstützung des hohen Holz verwendet und erzeugt mit seinen oft harten Klängen ein stechendes Gefühl.
Die Spielweise ist, anders als beim Marimbaphon, von schnellen Läufen oder eingängigen Melodien geprägt. Wenn es solistisch verwendet wird, spielen manche Schlagwerker*innen mit bis zu acht Schlägeln gleichzeitig. Das ist aber eine Ausnahme, denn im klassischen Sinne sind zwei Schlägel der Standard. Diese bestehen dann aus Stilen mit unterschiedlichen Holzarten. Das Kopfmaterial ist aber seltener aus Garn, sondern häufiger aus hartem Holz oder auch aus Gummi.
Das Glockenspiel ist das wahrscheinlich bekannteste Mitglied der Familie der Stabspiele. Es ist Bestandteil des klassischen Orchester Schlagwerks und ist seit dem 17. Jahrhundert in Europa bekannt. Wenn du schon in der musikalischen Früherziehung warst, kommt dir das Instrument bestimmt bekannt vor. Die meisten lernen es dort in kleinerer Version mit ein oder zwei Oktaven kennen und eignen sich erste musikalische Kenntnisse an. Später erklingt es dann wieder in den Orchestern und Musikvereinen, wo es ähnlich wie das Xylophon zum Einsatz kommt: Begleitung und Untermalung von Melodien und Läufen der Holzbläser. Hin und wieder bekommt es auch solistische Passagen und kann die Zuhörer*innen mit seinem Klang verzaubern.
Da es zu den Metallophonen gehört, sind die Platten aus Metall bestehend und verleihen dem Instrument seinen träumerischen, melodischen Klang. Zum verkürzen des Klangs besitzen hochwertige Orchesterglockenspiele Pedaldämpfer, die von unten auf die Platten drücken und das Schwingen verhindern. Beim Drücken des Pedals wird der Dämpfer nach unten gezogen. Er löst sich dabei von den Platten, wodurch diese nun frei schwingen können, bis das Pedal wieder losgelassen wird. Nach dem gleichen Prinzip geht auch der Dämpfer bei den Saiten des Klaviers vor. Du siehst also, dass Stabspiele und Klavier viele Gemeinsamkeiten besitzen.
Wenn du dich für das Klavierspielen interessierst, kannst du bei anderen Artikeln im Blog zum Thema Klavier lernen oder Klavier Apps vorbeischauen.
Für das Spielen des Glockenspiels benötigst du allerdings nicht deine Finger sondern Schlägel, die aus einem festen Nylon- oder Messingkopf bestehen. Als Stilmaterial kann ich dir auch hier wieder Rattan empfehlen, das durch seine Beweglichkeit ein optimales Spielgefühl vermittelt. Insgesamt ist das Glockenspiel durch seine vielfältige Verwendung – von der ersten Begegnung in der musikalischen Früherziehung bis hin zu klassischen Orchesterwerken – eines der bekanntesten Schlagwerk Instrumente neben der großen Trommel, den Pauken oder den Becken.
Die Lyra kommt dir wahrscheinlich weniger bekannt vor. Wenn du allerdings schon einmal Militärmusik angehört und angesehen hast, ist dir die Lyra bestimmt schon über den Weg gelaufen. Einfach gesagt ist sie eine Variante des Glockenspiels, die man zum Marschieren verwendet. Dabei hängen die Spieler*innen sich einen Gürtel um, der an der Hüfte ein Loch hat, in dem das Ende der Lyra befestigt wird. Nun hält man die Lyra senkrecht vor dem Körper und kann sie gut spielen. Der Tonumfang ist hier verglichen mit dem Glockenspiel etwas kleiner und liegt bei 1,5 bis 2 Oktaven.
Es gibt hier jedoch zwei Besonderheiten im Vergleich mit den anderen Stabspielen. Erstens kann man sie nur mit einer Hand spielen, da die andere das Instrument festhalten muss. Daher ist eine flinke Hand zum Spielen hilfreich. Zweitens besitzt sie keine Röhren zur besseren Resonanz unter den Metallplatten, erklingt aber dennoch sehr durchsetzungsstark und spielt in Militärkapellen daher oft mit den Piccoloflöten zusammen. Die Schlägerköpfe können vom Material je nach Gebrauch variieren und bestehen überwiegend aus Hartgummi, Holz, Kunststoff oder Messing.
Überzeugend ist nicht nur der schöne Klang der Lyra, sondern auch das Aussehen: Oft hat sie einen Adler am oberen Ende angeschraubt und an den Seiten sind Rossschweife befestigt, die in verschiedenen Farben geschmückt sind.
Das Vibraphon grenzt sich durch seine besonderen metallischen Klänge und die häufige Verwendung im Jazz deutlich von anderen Stabspielen ab. In der klassischen Musik wirst du es daher selten vorfinden. Es hat ebenso wie das Glockenspiel einen Pedaldämpfer und besitzt typischerweise einen Tonumfang von drei Oktaven. Besonders ist auch der Elektromotor, der ein langsames Vibrato beim Spielen erzeugt. Am oberen Ende der Resonanzröhren sind dafür sich drehende Metallscheiben befestigt, die die Öffnung der Röhren periodisch öffnen und schließen und so den Klang mehr oder weniger verstärken. Auch das Vibraphon wird mit Schlägeln gespielt, dessen Köpfe aus Gummi, synthetischem Garn oder Wollgarn bestehen. Dafür werden je nach Gebrauch entweder zwei oder vier Schlägel verwendet.
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Ursprünglich veröffentlicht am 22. April 2023 aktualisiert am 28. April 2023
Fokusthema: Klavier lernen für Anfänger – Tipps & Tricks