Pedal DIY: Ist Gitarrenpedale selber bauen etwas für Anfänger?
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Endlich einmal die eigenen Lieblingslieder nachspielen und singen können. Sich kreativ ausleben und das Leben um ein großartiges Hobby erweitern. All das hat nach wie vor eine große Anziehungskraft auf viele Menschen. Die Gitarre ist hierbei eines der beliebtesten Instrumente. Das liegt zum einen natürlich daran, dass sie popkulturell in den letzten 50 Jahren eines der prägenden Instrumente war. Aber die Gitarre ist zusätzlich auch sehr einsteigerfreundlich. Der Punkt, an dem man schon ganze Lieder spielen kann, ist nämlich beim Gitarre lernen recht schnell erreicht. Außerdem bist du mit einer Gitarre sehr mobil und nicht an einen Ort gebunden, wie das bei anderen Instrumenten der Fall ist.
Jeder, der ein neues Instrument lernen möchte, steht erst einmal vor einem großen Berg an Informationen und Fragen. Egal ob es um die Wahl des Instruments geht oder die Punkte, an denen man inhaltlich am besten startet. Dieser Artikel soll eine grundlegende Übersicht rund um das Thema Gitarre lernen schaffen.
Auf welchem Instrument man am besten Gitarre spielen(d) lernen kann, ist individuell. Am Anfang sind vor allen Dingen drei Arten der Gitarre interessant: die Konzertgitarre, die Westerngitarre und die E-Gitarre.
Die Konzertgitarre ist mit Nylonsaiten bespannt und hat im Gegensatz zur Westerngitarre, die mit Stahlsaiten bespannt ist, meist einen breiteren Hals. Die Nylonsaiten sind etwas weicher als die Stahlsaiten der Westerngitarre. Sie lassen sich leichter greifen und die am Anfang ungewohnte Belastung der Fingerkuppen ist nicht ganz so hoch, da die Nylonsaiten nicht so einschneiden. In einem Großteil der Rock- oder Pop-Songs sind es allerdings meistens Westerngitarren, wenn eine Akustikgitarre zu hören ist. Das liegt daran, dass der Höhen-lastigere Sound sich in einem Bandgefüge besser durchsetzt. Außerdem ist der Percussive-Effekt des Instruments besser zu hören, da die Konzertgitarre im Gegensatz dazu deutlich weicher klingt.
Wenn du dich für eine akustische Gitarre entscheidest, solltest du erst einmal selbst entscheiden, welchen Klang du schöner findest. Denn die Finger gewöhnen sich sehr schnell an die neue Belastung. Anders ist das meiner Meinung nach bei Kindern, die ja doch noch etwas empfindlicher sind und deutlich schneller die Motivation verlieren. Außerdem fällt Kindern gerade am Anfang das Greifen der Töne oft sehr schwer. Deshalb macht hier eine Konzertgitarre mehr Sinn als eine Westerngitarre – gerade am Anfang sollte man so wenig Barrieren wie möglich einbauen. Für Kinder, die Gitarre lernen wollen, ist außerdem die Größe des Instruments sehr wichtig. Ist das Instrument zu groß, wird es sehr schwierig, gut darauf spielen zu können. Die kleinsten Gitarren, die es gibt, sind ⅛-Gitarren.
Es spricht natürlich auch gar nichts dagegen, direkt mit der E-Gitarre anzufangen, wenn du darauf am meisten Lust hast. Am Ende steht und fällt das Ganze mit der eigenen Motivation und dem eigenen Durchhaltevermögen. Auch auf der E-Gitarre kannst du problemlos die ersten Akkorde und die Grundlagen der Gitarre lernen. Nachteil ist hier, dass der Umstieg auf eine Akustikgitarre meist erst einmal schwieriger ist. Der Grund: E-Gitarren haben oft einen schmaleren Hals und meistens deutlich dünnere Saiten, die somit einfacher zu greifen sind. Umgekehrt ist der Umstieg dementsprechend etwas einfacher. Ein Vorteil ist, dass du stilistisch ein deutlich breiteres Feld bespielen kannst, da E -Gitarren vielseitiger sind als Akustik-Gitarren. Allerdings brauchst du gleich am Anfang schon deutlich mehr Equipment, weil eine E-Gitarre nur mit einem Verstärker richtig gut zu hören ist.
Bei einer Akustik-Gitarre brauchst du nicht mehr besonders viel. Es lohnt sich, direkt am Anfang ein Stimmgerät zu besitzen, damit du dich gleich an die richtige Stimmung gewöhnst und eine verstimmte von einer gestimmten Gitarre unterscheiden kannst. Hier bietet sich ein Clip Tuner an, den du oben an der Kopfplatte befestigst. Außerdem kann ein Kapodaster noch sehr sinnvoll sein. Mit dessen Hilfe können Tonarten gewechselt werden, ohne neue Griffe zu lernen – wodurch du mit wenigen Griffen schnell eine Menge Songs spielen kannst.
Wenn du mit einer E-Gitarre anfangen möchtest, brauchst du zusätzlich noch einen Verstärker und ein Klinken-Kabel, das die Gitarre mit dem Verstärker verbindet. Deine Startausrüstung beinhaltet also im Idealfall:
Als Anfänger*in der oder die Gitarre lernen möchte, ist es natürlich am besten, mit professionellen Lehrer*innen zu starten, damit sich keine grundlegenden Fehler einschleichen. Außerdem geben einem Lehrer*innen eine gewisse Struktur, um auf dem besten Weg die Grundlagen der Gitarre zu lernen. Da solche Lehrer*innen oft und zurecht teuer sind, kann sich nicht jeder den Luxus von Einzelunterricht leisten. Hierfür gibt es eine Menge Möglichkeiten, selbstständig zu starten. Es gibt zum Beispiel verschiedene Apps, die dir dabei helfen können, eine solche Struktur gezeigt zu bekommen und einen Startpunkt zu haben. Denn am Anfang kann das Thema Gitarre lernen sehr unübersichtlich wirken. Hierzu gibt es auf dem mukken Blog schon einen Artikel, in dem wir einige dieser Apps zum Gitarre lernen vorstellen.
Auch Youtube kann ein guter Weg sein, um sich die ersten Akkorde und Songs beizubringen. Es ist ratsam, gerade am Anfang genau auf die Handhaltung und Bewegungsabläufe zu achten. Denn im Gegensatz zu professionellen Musik-Lehrer*innen, können die Musiker*innen auf Youtube natürlich nicht individuell auf die Probleme der Schüler*innen eingehen. Wir haben euch hier mal den populärsten (Deutschsprachigen) Channel für die Anfänge beim Gitarre spielen lernen verlinkt. Klickt euch ruhig trotzdem noch weiter durch und guckt, was euch persönlich am besten gefällt. Oft stößt man bei Youtube ab einem gewissen Punkt an Grenzen, da man mit der Zeit doch ein paar Fragen hat, die in den Videos nicht geklärt werden. Falls du niemanden in deinem Umfeld hast, der schon etwas länger als du Gitarre spielt, kann es sinnvoll sein, vielleicht doch mal eine oder zwei professionelle Stunden zu nehmen. Viele Lehrer*innen bieten neben durchlaufenden Verträgen auch Einzelstunden an. Hierfür kannst du dich mal in der mukken Community umgucken – vielleicht ist hier ja jemand passendes dabei.
Ein Punkt, der auch wieder sehr individuell sein kann. Der folgende Weg ist also nur eine Richtlinie und nicht der einzige Weg, der funktioniert. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, sich regelmäßig Erfolgserlebnisse zu erarbeiten, um die Motivation und Freude am Instrument so hoch wie möglich zu halten. Eine Möglichkeit, die erfahrungsgemäß gut funktioniert beim Gitarre lernen für Anfänger, ist möglichst schnell einen Song oder einen Teil eines Songs spielen zu können. Als Allererstes solltest du aber Grundlagen wie die Namen der Saiten lernen. Denn das wird in jeder Gitarrenstunde – egal ob per App, auf Youtube oder in der Musikschule – genutzt, um zu erklären, wo du greifen sollst. Anschließend weißt du dann auch, wie du eine Gitarre stimmst. Dann solltest du versuchen, eine einfache Melodie zu lernen, oder einfach ein paar einzeln gegriffene Töne spielen, um die grundsätzliche Technik des Greifens erst einmal zu verinnerlichen.
Versuche anschließend die ersten vier einfachen Akkorde auf der Gitarre zu lernen (Am, F, C und G wären hier ein Beispiel). Hier ist es sehr wichtig, sich erst einmal auf die Greifhand zu fokussieren (die Hand, die am Gitarrenhals die Töne greift) und mit der anderen Hand die Akkorde nur einmal anzuschlagen und nicht gleich ein Strumming (Rhythmus der Schlag-Hand) zu spielen. Am Anfang solltest du versuchen, die Akkorde alleinstehend zum Klingen zu bringen und anschließend die Wechsel zwischen den verschiedenen Akkorden zu üben. Es geht hier erst einmal nicht darum, dass jeder Akkord perfekt klingt, sondern eher darum, die grundsätzliche Technik und die Bewegungsabläufe zu lernen. Du hast erst einmal nicht viel davon, wenn du einen einzelnen Akkord so lange übst, bis er „perfekt“ klingt, denn aus einem einzelnen Akkord wird noch keine Musik.
Sobald du die ersten vier Akkorde beherrschst, kannst du dir Songs raussuchen, die diese Akkorde beinhalten und versuchen, diese zu spielen. Spiele sie, indem du die Akkorde erst einmal nur auf der eins anschlägst (in einem 4/4-Takt haben wir vier Schläge pro Takt, die eins ist hierbei der Erste). Ultimate Guitar ist die populärste Plattform, wo du fast jeden Song und die dazugehörigen Akkorde finden kannst. Weitere Erklärungen führen hier in Textform etwas zu weit. Wir haben im Verlauf dieses Artikels ja schon ein paar Vorschläge gemacht, die den Einstieg ins Gitarre spielen erleichtern.
Dieser Weg funktioniert bei Kindern, die Gitarre lernen wollen, jedoch nicht besonders gut, da es länger dauert, bis die grundsätzliche Technik erlernt ist. Hier fangt ihr mit sehr einfachen Melodien und wenig gegriffenen Tönen an. Am besten mit einem auf das Alter zugeschnittene Buch und professionellen Lehrer*innen, da Kinder gerade am Anfang viele Fehler machen. Es ist sehr viel zeitaufwendiger, falsche Angewohnheiten wieder loszuwerden.
Richte dich hierbei vor allen Dingen danach, worauf du am meisten Lust hast. Denn die eigene Motivation und der Spaß am Musik machen sind das Allerwichtigste. Bei Kindern solltest du zusätzlich darauf achten, dass die Gitarre nicht zu groß ist, da es sonst sehr viel schwieriger wird.
Versuche, dein Instrument nicht jedes Mal zurück ins Case oder den Rucksack zu packen und in die hinterste Ecke deines Zimmers zu stellen. Außerdem solltest du das Material, mit dem du arbeitest, immer einigermaßen sortiert haben, damit du nicht erst alles zusammensuchen musst, bevor du loslegen kannst. Sonst geht hier viel Zeit und Motivation verloren.
Nachdem du die ersten Schritte beim Gitarre lernen gegangen bist, solltest du lernen, wie du Tabulaturen liest. Dies ist eine sehr vereinfachte Art, Gitarrenparts zu notieren. Wenn du Lust hast, Noten zu lesen, kann das natürlich auch sehr hilfreich sein. Das ist aber gerade am Anfang auf der Gitarre sehr unübersichtlich. Tabulaturen sind sehr einfach zu lesen und du kommst schnell zum Musik machen. In sogenannten Lead Sheets werden Songs etwas gröber notiert und nicht Note für Note. Hier stehen meistens die Akkordnamen über den Takten oder dem Text. Wenn du also neue Griffe lernst, solltest du schnell verinnerlichen, wie die Akkorde heißen. So hast du die Möglichkeit, relativ schnell neue Songs zu lernen und hast mit Sicherheit sehr viel Spaß beim Musik machen.
Sehr wichtig ist, dass du das Instrument möglichst jeden Tag in die Hand nimmst, damit du dich an die neuen Griffe gewöhnst. Wiederhole sie möglichst oft, damit sich die ersten Griffe schnell selbstverständlich anfühlen. Es ist deutlich effektiver, regelmäßig kurze Übesessions zu machen als unregelmäßig sehr lange. Dadurch wirst du dir immer wieder Erfolgserlebnisse erarbeiten und so deutlich schneller und motivierter Gitarre spielen lernen.
Wenn du noch mehr Tipps zum effektiven Üben brauchst, gibt es hier auf mukken schon einen Artikel, der dir helfen kann, schneller zu hörbaren Ergebnissen zu kommen.
Wenn du selbst Musiker*innen oder Musiklehrer*innen suchst, die dir beim Gitarre lernen helfen können, kannst du dich auf unserem Musiker-Board umschauen. Wir verbinden Musiker*innen mit denjenigen, die es mal werden möchten und bieten dir die besten Lösungen für deine ersten Kontakte. Für viele unserer Künstler*innen ist Musik weit mehr als ein Hobby. Die Gitarre ist für viele Menschen eine wahre Leidenschaft, die auch du bei uns mit anderen teilen kannst. Solltest du nach weiteren Artikeln, zum Beispiel über andere Instrumente suchen, wirst du auf unserem Blog ebenfalls fündig.
Ursprünglich veröffentlicht am 14. Februar 2023 aktualisiert am 8. März 2023
Fokusthema: Die besten Apps zum Gitarre lernen – praktische Tipps