Pedal DIY: Ist Gitarrenpedale selber bauen etwas für Anfänger?
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Wer ein Instrument lernen oder sich musikalisch weiterbilden möchte, stößt bei der Suche auf ein sehr großes und breit gefächertes Unterrichtsangebot. Das Thema Homeschooling, genauer gesagt Musikunterricht zu Hause, steht dabei immer mehr im Vordergrund und erfreut sich wachsender Beliebtheit. In diesem Beitrag möchten wir euch einen Einblick in die Thematik geben und mit dem klassischen Angebot einer Musikschule vergleichen.
Der Musikunterricht zu Hause lebt von der logistischen Erleichterung und zeitlichen Flexibilität. Die Schüler*innen erhalten wöchentlich Unterricht auf dem Instrument ihrer Wahl und können dabei die Dauer der einzelnen Einheiten frei wählen. Die Lehrer*innen sind mobil unterwegs und kommen zu den Schüler*innen nach Hause.
Trotz des sehr privaten und persönlichen Unterrichtsverhältnisses zur Lehrkraft, wird der Unterrichtsrahmen von der zuständigen Musikschule vorgegeben.
Es gibt Unterrichtsverträge und damit verbunden vor allen Dingen auch die Verbindlichkeit, dass der Unterricht planbar stattfindet und ein regelmäßiger Lernfortschritt gewährleistet ist. Dies wird auch mit zusätzlicher Bereitstellung von Unterrichtsmaterial und attraktiven Online-Angeboten unterstützt. Die Musikschule Home Music Teachers beispielsweise stellt ihren Schüler:innen ergänzendes Unterrichtsmaterial auf einem YouTube Kanal zur Verfügung.
In Krankheitsfällen oder während Quarantäne-Maßnahmen, wird bei mobilen Musikschulen oft problemlos Onlineunterricht durchgeführt, um etwaige Ausfälle oder Unterbrechungen des Musizierens so gering wie möglich zu halten.
Auch Lehrkräfte für weniger gefragte Instrumente, wie z.B. Oboe, Posaune, Kontrabass oder Harfe können vermittelt werden, da das Homeschooling für die Lehrer:innen selbst bei geringer Anzahl an Schüler:innen attraktiv ist.
Die wesentlichste Eigenschaft einer klassischen Musikschule ist die Tatsache, dass es ein Schulgebäude gibt, in welchem alle mit der jeweiligen Institution verbundenen Kurse, Veranstaltungen und Unterrichtseinheiten stattfinden. Die interne Terminorganisation ist hierbei essentiell, denn meist sind die verschiedenen Lehrkräfte nur zu bestimmten Tagen und Zeiten im Haus, weshalb der Unterricht gut geplant werden muss. Die Lehrer*innen belegen meist stunden- oder tageweise einen Unterrichtsraum und die Schüler*innen bekommen dann freie Unterrichtszeiten zugewiesen. Aufgrund des mehrheitlich jüngeren Alters der Schüler*innen, beginnen die Unterrichtspläne meist erst mittags, damit es zu keinen zeitlichen Überschneidungen mit den allgemeinbildenden Schulen kommt.
Für Eltern, die ihre Kinder zum Unterricht in die Schule bringen müssen, gibt es Sitzmöglichkeiten vor den Räumen und manchmal auch extra hergerichtete Wartezimmer um die Zeit während des Musikunterrichtes überbrücken zu können. Abends findet in ortsgebundenen Musikinstitutionen oft Ensembleunterricht statt. Je größer die Schule, desto umfangreicher ist die Auswahl. Den wesentlichen Bestandteil bilden meist Chöre, klassische sinfonische Orchester und popkulturelle Angebote wie Rockbands oder Big-Bands.
Hierbei sollten wir auch noch kurz zwischen städtischen Musikschulen und Einrichtungen in privater Trägerschaft unterscheiden. In den von der Stadt betriebenen Musikschulen, gibt es aufgrund der Größe des Gebäudes oft eine breit gefächerte Auswahl an Ensembleunterricht. Dies hängt vorrangig mit den räumlichen Gegebenheiten zusammen, den ein für diese spezielle Art des Unterrichts geeigneter Raum mit sich bringen muss.
Private Musikschulen warten hingegen meist mit unkonventionellen, attraktiven und alltagsnahen Angeboten auf. Es lohnt sich daher, bei der Suche der geeigneten Musikschule einen genauen Blick auf das jeweilige Kursprogramm zu werfen und diese auch ruhig einfach mal auszuprobieren.
Musikunterricht zuhause bietet den Vorteil, dass wie der Name schon verlauten lässt, die Lehrer*innen direkt zu den Schüler*innen nach Hause kommen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, zu einer Musikschule zu reisen, was Zeit und Transportkosten spart. Dies ist besonders vorteilhaft für Schüler*innen, die in ländlichen Gegenden oder im Speckgürtel von Großstädten leben.
Auch für mobil eingeschränkte Menschen, ist die Verfügbarkeit von mobilen Musikschulen essenziell wichtig, damit überhaupt musikalische Bildung stattfinden kann.
Gerade für Eltern ist die Anreise zu klassischen Musikschulen oft mit sehr großem Aufwand verbunden. Themen wie Berufsverkehr, Wartezeiten während der Unterrichtseinheiten, mangelnde Parkmöglichkeiten etc. sind oft Gründe dafür, dass der Alltag durcheinandergerät und andere private Verpflichtungen zu kurz kommen. Allerdings ist der Musikunterricht einer mobilen Musikschule aufgrund der Anreisezeit etwas kostenintensiver als an einer klassischen Institution.
Ein weiterer Vorzug des Hausunterrichts ist, dass die Lehrkräfte die Schüler*innen in ihrer gewohnten Umgebung unterrichten. Dies schafft schnell eine angenehme und vertraute Atmosphäre, welche dabei hilft, dass man sich besser auf den Unterricht konzentrieren kann. Die Lehrer*innen können auch die eigenen Musikinstrumente der Schüler*innen sehen und beratend zur Seite stehen, was für eine bessere Lehrplanung sorgt.
Aus diesem Grund kooperieren mobile Musikschulen oft mit großen Musikhäusern wie beispielsweise Session-Music um ihren Schüler*innen eine lückenlose Betreuung in allen Fachfragen und Belangen ermöglichen zu können.
Ein Nachteil des mobilen Konzeptes ist, dass die Schüler*innen möglicherweise nicht so häufig mit anderen Musiker*innen interagieren. Es gibt jedoch auch immer die Option über die Schulleitung mit anderen Schüler*innen in Kontakt zu kommen um Ensembles oder Bands zu gründen.
Einer der Hauptvorteile von klassischen Musikschulen ist, wie eingangs bereits erwähnt, die Tatsache, dass in den Schulgebäuden meist eine Vielzahl von Räumen für die musikalische Nutzung zur Verfügung steht. Auch beim Thema Leihinstrumente kann oft intern geholfen werden. Wenn man also bereits fortgeschritten spielen kann und auf der Suche nach Orchestern, Chören und anderen Formationen ist, sollte die ortsgebundene Musikschule zunächst die erste Wahl sein.
Nach all den Gegenüberstellungen, dem Abwägen und Erläutern wollen wir einen sehr wichtigen Punkt festhalten: Es gibt nicht „die eine“ Unterrichtsmethode und leider auch kein Patentrezept für den perfekten Musikunterricht. Vielmehr geht es darum, ein Gefühl für die eigenen individuellen Wünsche zu entwickeln und demnach auch verschiedene Unterrichtsmodelle auszuprobieren. Die meisten Musikschulen bieten Probestunden - oder gar Monate an und es empfiehlt sich sehr, diese Möglichkeiten auch zu nutzen. Denn wenn der Musikunterricht alltagsnah ist und man sich dabei wohl fühlt, werden auch schnell Ergebnisse sichtbar und die Motivation steigt.
Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Beitrag auf eurem persönlichen Weg der Entscheidungsfindung unterstützen können und wünschen euch weiterhin ganz viel Spaß bei Musikmachen! Bleibt dran!
Ursprünglich veröffentlicht am 9. Mai 2023 aktualisiert am 9. Mai 2023