Harfe lernen – so machst du die ersten Schritte
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Wenn es einen einzigen Tag gibt, an den sich Jennifer ihr ganzes Leben lang zurückerinnern wird, dann ist es der Tag, an dem sie auf der Superbowl Halftime Show performen durfte. Die Jennifer Lopez-Doku „Halftime“ blickt auf Jennifers glorreiches Leben als Sängerin und Schauspielerin zurück und gewährt einen Einblick hinter die Kulissen der beinharten Proben, die Jennifer monatelang auf den großen Tag vorbereiten.
Man könnte meinen, dass Jennifer Lopez am Höhepunkt ihrer Karriere angelangt sei. Ende 2019 und Anfang 2020 war die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin begehrter denn je zuvor. Sie tourte quer durch die USA, um Konzerte zu geben. Im September 2019 feierte ihr Film „Hustlers“ Premiere, in dem sie die Hauptrolle spielte. Im Februar 2020 hatte sie gemeinsam mit Shakira die Ehre, während der Halbzeit-Show des Super Bowls aufzutreten – ein Karriere-Highlight einer jeden Künstler*in. Parallel war sie für ihre Rolle in „Hustlers“ für einen Golden Globe nominiert. Kritiker*innen und Kolleg*innen meinten, die Chancen für einen Oscar stehen gut. 2019 feierte Jennifer außerdem ihren 50. Geburtstag. Halftime – ein passender Titel für die Jennifer Lopez-Doku, denn die Popikone performte nicht nur auf der Superbowl Halftime Show, sondern sei nun auch in der Mitte ihres Lebens angelangt. Die Dokumentation beleuchtet zwar Jennifers Biografie, konzentriert sich aber hauptsächlich auf die Proben für die Halftime Show. Eines wird den Zuseher*innen schnell klar: Jennifer ist ein hart arbeitender Profi im Showbusiness, der sich von Tag eins an dafür einsetzte, als Frau und Latina anerkannt zu werden.
Jennifer hat ein riesiges Team an Assistent*innen und Mitarbeiter*innen um sich herum. In Halftime, der Jennifer Lopez-Doku, wird sie jedoch klar als Anführerin eines großen Teams, in dem jeder eine Stimme hat, dargestellt. Letztendlich liegt die Entscheidungsmacht aber bei Jennifer, welche die volle Kontrolle darüber haben will, wie sie als Künstlerin in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Die Dokumentation zeigt sie als Frau, die ihre Ziele anvisiert und der festen Überzeugung ist, diese auch zu erreichen. Einblicke in ihr Familienseiten bekommen die Zuseher*innen allerdings kaum. Die wenigen Momente, die von der Kamera gezeigt werden, lassen ihr Familienleben harmonisch wirken, wodurch die öffentliche Fassade aufrechterhalten wird und Jennifers Erfolg gänzlich auf ihre harte Arbeit als Künstlerin zurückgeführt wird.
Bei allem, was sie tut, gibt sie 100 Prozent. Die Jennifer Lopez-Doku zeigt die Arbeitsmoral, welche die Künstlerin bei jedem ihrer Engagements an den Tag legt. Die Rolle als Stripperin in „Hustlers“ verlangt Jennifer ab, Pole Dance-Unterricht zu nehmen. Stolz präsentiert sie der Kamera die blauen Flecken, die das harte Training mit sich bringt. Auch bei den Proben für den Superbowl-Auftritt gibt sie den Ton an. Von Anfang an ist sie mit Eifer bei der Sache. Gemeinsam mit ihrem Team stellt sie ein Konzept für die Performance auf die Beine, das sie im Anschluss mit ihrer Kollegin Shakira bespricht. Jennifer und Shakira haben jeweils sechs Minuten für ihre Single-Performance Zeit, am Ende treten sie noch gemeinsam auf.
Zwei Tage vor dem großen Auftritt übt die NFL-Spitze Kritik am Bühnenbild. Das Bühnenbild zeigt Mädchen in Käfigen, wodurch sie ein politisches Statement setzen will. Jennifer meint, dass sie sich eigentlich nicht als politische Künstlerin sehe, sie diese Chance aber nutzen werde, um der Welt zu zeigen, dass sie ihr eigenes Land während der Trump-Präsidentschaft nicht wiedererkannt habe. Als man von ihr fordert, dass das Bühnenbild umgehend abgeändert wird, stellt sich Jennifer auf die Hinterbeine und verteidigt die Botschaft, die sie dem Millionen-Publikum vermitteln will: Inklusion und weibliche Stärke. Insbesondere hebt Jennifers 2000er Hit „Lets Get Loud“ diese politische Botschaft hervor.
Die Rückblicke in der Jennifer Lopez-Doku zeigen, dass Unabhängigkeit, Willensstärke und Kreativität schon immer Bestandteil im Leben der Künstlerin waren. Mit dem Erreichen der Volljährigkeit entschloss Jennifer, ihren eigenen Weg einzuschlagen, anstatt nach der Nase ihrer Mutter zu tanzen. Außerdem betont sie, dass sie sich nie auf ein einziges Standbein festlegen wollte. Aus diesem Grund arbeitete sie als Sängerin und Schauspielerin parallel.
Als Person des öffentlichen Lebens musste sich Jennifer schnell daran gewöhnen, auf Schritt und Tritt von Paparazzi verfolgt zu werden. Rückblickend meint sie, dass sie speziell in den 2000-Jahren einen Großteil von dem, was man über sie in der Öffentlichkeit sagte, glaubte. Die Presse habe sie zu dieser Zeit oft als „Diva“ bezeichnet. Auch der Versuch, ihre Beziehung mit dem Schauspieler Ben Affleck geheim zu halten, scheiterte. Als Lopez und Affleck nach vier Jahren einen Schlussstrich unter ihre Beziehung zogen, wurde die Trennung vonseiten der Klatschpresse als „das Ende einer Romanze“ dargestellt, wobei Ben die Rolle des „Jungen, der ihr das Herz brach“, einnahm. Zudem wurde Jennifer im Laufe ihres Künstler-Daseins immer wieder auf ihr Äußeres reduziert. Dabei wurde insbesondere ihr Hinterteil thematisiert.
Heute lassen Jennifer Kommentare dieser Art kalt. Der Beziehung mit Affleck hat sie eine zweite Chance gegeben. Die beiden haben sich 2022 sogar verlobt. Was andere über sie denken, ist ihr mittlerweile völlig egal. In der Jennifer Lopez-Doku gesteht die Künstlerin, dass sie nicht immer so selbstbewusst war. Damals habe sie erst herausfinden müssen, wer sie wirklich war. Ihr ganzes Leben habe sie gekämpft, um gehört und gesehen zu werden. Auf die Frage, wofür sie das alles mache, antwortet Jennifer, dass sie sich für das Künstler-Dasein entschieden habe, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und sie sie etwas fühlen lassen wolle. Ehrliche Worte von einer Power-Frau, die im Zuge ihrer Karriere nicht mehr erreichen hätte können.
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Ursprünglich veröffentlicht am 11. Februar 2023 aktualisiert am 8. März 2023
Fokusthema: Bo Burnham: Inside – Eine dokumentarische Musikkomödie für unsere verwirrte Zeit