Amy - das tragische Schiksal der Amy Winehouse
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Es ist soweit! Nach Wochen- bis Monatelanger harter Arbeit ist der Song, die EP oder das Album endlich fertig produziert. Jetzt soll es nur noch richtig gut klingen und mit dem Sound deiner Lieblingssongs oder Referenzen mithalten! Nach deiner Arbeit als Produzent*in, sollen sich ein paar professionelle und frische Ohren um das Mixing kümmern. Gute Entscheidung!
Aber wie exportiert man einzelne Spuren überhaupt am besten aus Logic? Und sollen dabei die ganzen Effekte nun deaktiviert werden oder nicht? Die klingen doch eigentlich schon gut so - oder vielleicht lieber doch alles selber machen?
Kein Grund zur Panik! Der Musik Export aus Logic Pro für einen professionellen Mix klappt mithilfe dieser Anleitung ganz schnell und einfach!
Du schreibst gerade noch an deinem Song und kommst nicht weiter? Dann lies dir doch diesen Artikel durch und hole dir wertvolle Tipps zum Songwriting. Das reicht nicht da du mit einer echten Kreativitätsblockade kämpfst? Dann ist dieser Artikel das richtige für dich!
Um die Weitergabe für ein externes Mixing möglichst schnell und reibungslos zu gestalten, sollte man vorher allerdings auf ein paar kleine Details achten.
Um dem*der Mixing Engineer*in unnötige Arbeit zu ersparen, solltest du keine neuen Spuren mehr nachliefern nachdem sie/er mit der Arbeit begonnen hat. Stelle also sicher, dass du mit deiner Produktion wirklich fertig und zufrieden bist.
Bedenke, dass Mixing Engineers aus schlechten Aufnahmen kein Gold zaubern kann. Wenn deine Spuren übersteuern, zu unsauber eingespielt sind, oder auch vom Sound in eine deutlich andere Richtung gehen, als du es dir für dein Projekt eigentlich vorstellst, überarbeite deine Spuren vielleicht noch einmal. Erwarte nicht, dass deine Fehler im Mixing Prozess geradegebogen werden.
Solltest du jedoch deine Spuren noch nicht editiert haben und keine Erfahrung damit haben, sprich mit deinem*deiner Mixer*in, ob er oder sie auch Editing anbietet und übernehmen kann. Bei untighten Spuren oder Editing Fehlern, hilft selbst der beste Mix nicht.
Solltet Ihr beide mit der gleichen DAW arbeiten, könntest du unter Umständen den ganzen Exportprozess (Schritte 10-12) umgehen und einfach nur ein aufgeräumtes Project File oder den Projektordner schicken.
Es kommt drauf an! Man muss dabei unterscheiden zwischen künstlerischen Effekten (Delay, Phaser, Autotune, Octaver, Automationen, etc.), die eher zur Produktion zählen, und den eher technischen Effekten (Compressor, Equalizer, etc.), die tendenziell in den Mixing Prozess gehören.
Lass letztere besser deaktiviert, denn vor allem um diese Effekte geht es im Mixing Prozess. Auch auf deiner Masterspur sollten sich nebenbei keine Plugins befinden.
Solltest du noch keine „künstlerischen“ Effekte erstellt haben oder unzufrieden mit deinen Einstellungen sein, können auch diese in entsprechender Absprache natürlich komplett im Mixing Prozess erstellt werden (in dem Fall einfach direkt weiter zur Anleitung springen).
Hast du diese allerdings selber übernommen und solltest du komplett mit diesen zufrieden sein, kannst du sie beim Exportieren beibehalten.
Liegt das Effekt Plugin allerdings direkt auf der jeweiligen Audiospur, gibt es dabei ein Problem. Verschickst du z.B. eine Gesangsspur mit Hall drauf, kann im Mix nicht getrennt auf Stimme und Hall eingehen. Wird dort beispielsweise ein Compressor auf die Spur gelegt, um den Gesang hervorzuheben, könnte in dem Fall auch der Hall intensiver werden. Die Möglichkeiten sind so also deutlich eingeschränkt, aus deinem Song das bestmögliche herauszuholen.
Um das Ganze zu verhindern solltest du mit sogenanntem „Parallel Processing“ arbeiten. Das bedeutet, dass du das Effekt Plugin nicht direkt auf die Audiospur legst, sondern das Signal der Audiospur auf eine parallele Effektspur (auch Bustrack, Sendtrack, Auxtrack, etc. ) routest. Auf diese zweite Spur wird der Effekt mit einem Mix Wert von 100% gelegt. Dadurch hat man also sowohl eine 100% Dry, und eine 100% Wet Spur.Die Intensität des Effektes kann im Anschluss dann durch das Lautstärkeverhältnis der beiden geregelt werden. Benutzt du Effekte auf diesem Wege, kannst du das Rohsignal und das Effektsignal also in zwei getrennten Spuren zur Verfügung stellen. Dadurch kann dieser neben der Intensität des Effektes auch getrennt auf Rohsignal und Effekt eingehen.
(Scrolle weiter für Ableton, Pro Tools und Cubase)
Erstelle eine Demoversion
Bevor du irgendetwas an deiner Session änderst, bounce die aktuelle Version des Songs als Demo. Diese kann im Mixing bei der Orientierung helfen, in welche Richtung es gehen soll, und kann z.B. als Referenz dienen, ob alle Spuren des Songs vorhanden sind.
Projekt absichern
Speichere als nächstes zur Sicherheit eine neue Version deiner Projektdatei ab und kennzeichne sie mit „ExportForMix“ hinter dem bestehenden Namen, um später nicht durcheinanderzukommen.
Müll entsorgen
Lösche all die Elemente, die nicht im Song vorhanden sein sollen. Zum Beispiel Ideen, die bereits verworfen sind, aber noch als deaktivierte oder gemutete Elemente in der Session vorhanden sind. Lösche außerdem alle Plugins. Lasse, wie zuvor erwähnt und falls vorhanden, nur die Effekte auf den Aux Tracks aktiviert, um deine Effekte als separate Effektspuren zu liefern.
Eine Spur pro Element
Überprüfe allgemein, ob jedes Element im Song seine eigene Spur hat. Der Shaker im Verse gehört nicht mit dem Refrain-Tambourine zusammen auf eine Spur und es sollten sich auch nicht cleane Gitarren mit verzerrten Gitarren eine Spur teilen.
Vorbereitung Mididrums & Percussions
Achte auch hier darauf, dass jedes Element eine eigene Spur bekommt. Um eine CPU Überlastung durch mehrere Instanzen des gleichen Plugins zu verhindern, kannst du stattdessen die verschiedenen Elemente aus einem einzigen Plugin heraus auf einzelne Aux-Tracks routen. Bei Drum Plugins wie zb. Superiordrummer / EZDrummer, Studiodrummer, Addictive Drums, usw. kann dabei sogar in die einzelnen Mikrofone unterteilt werden.
Anstelle einer Stereospur namens „Drums“ hat man somit Spuren wie „Kick_In“, „Kick_Out“, „Snare_Top“, „Snare_Bottom“, „OH Left“, „OH Right“, und so weiter.
Aux Tracks ins Projektfenster übernehmen
Übernehme deine Aux Tracks (z.B. die der Parallelen Effekte) in das Projektfenster, sodass sie dort als Spuren angezeigt werden. Damit stellst du sicher, dass aus ihnen beim Exportieren eigene Dateien entstehen. Wähle hierfür alle Aux Tracks im Mix Fenster aus, klicke per rechtsklick auf einen der ausgewählen Tracks und klicke im Anschluss „Create Track“. Jetzt sollten sie auch im Projektfenster zu sehen sein.
Benennung der Audiospuren
Benenne die Spuren möglichst kurz, klar und vor allem sachlich. Nutze außerdem sinnvolle Kürzel. „Benjamin_Strat-RefrainSchrammel_Links(Final)“ wird also zu „Git_L_Chorus“. Die Spurennamen werden später beim Musik Export automatisch auf die Dateinamen übernommen.
Editing und säubern der Spuren
Stelle zunächst sicher, dass dein Song nicht linksbündig direkt bei Takt 0 anfängt. Sollte dies der Fall sein, verschiebe ALLES um 4 Takte nach rechts, um etwas Leerlauf vor dem Songbeginn zu erstellen.
Schneide ungewollte Lücken, in denen Rauschen oder Mausklicken zu hören ist raus und versehe Anfang und Ende der Regionen mit Fades. Achte darauf bei Vocals keine Athmer wegzuschneiden (klingt meist unnatürlich). Nutze für überschneidende Regionen kurze Crossfades.
Cycle Bereich zum Exportieren festlegen
Lege den Anfang des Cycle Bereiches auf Takt 1, und das Ende mit ausreichend Abstand hinter das Ende deines Songs. Lasse dabei genug Platz für das Ausklingen von Hallfahnen.
Das Exportieren der Audiospuren
Gehe in der Menüleiste auf „File – Export – All Tracks as Audio Files …“ um das Fenster für den Export aller Spuren zu öffnen. Wähle die Optionen: WAVE, 24 Bit, Normalize: Off. Erstelle außerdem für den Export einen neuen Ordner. Der Ordnername sollte bestehen aus dem Artist-/Bandnamen, dem Namen des Songs und dem BPM (Tempo) Wert des Songs. Klicke anschließend auf Exportieren. Unterteile den Ordner nicht in weitere Kategorien, sondern belasse einfach alle Audiofiles in diesem Ordner. Verschiebe auch das in Schritt 1 erstellte Demo in diesen Ordner.
Letzter Check der Exportdateien
Teste aus, ob alles richtig gelaufen ist, indem du die Exportdateien in ein neues, leeres Projekt importierst und überprüfst, ob alles stimmt.
Geschafft! Jetzt ist dein Projekt bereit für den Versand.
Hat alles geklappt? Dann verschicke den Ordner über eine Plattform deines Vertrauens (Wetransfer, Dropbox, Google Drive, …) und weg damit!
Kein Problem, hier findest du eine passende Anleitung für den richtigen Export aus Ableton, Pro Tools und Cubase fürs externe Mix & Mastering als PDF zum Download.
Ich hoffe ich konnte dir helfen und dich deinem nächsten Release einen großen Schritt näherbringen! Bei offenen Fragen, schreibe mir gerne eine Mail an contact@glade-mixing.com. Ich freue mich dich kennenzulernen und von deinem Projekt zu hören! Viele talentierte Musikproduzenten findest du zudem auf mukken.com - schau mal rein.
Ursprünglich veröffentlicht am 8. März 2021 aktualisiert am 5. Juni 2023