Pedal DIY: Ist Gitarrenpedale selber bauen etwas für Anfänger?
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Die SPH Music Masters gehören seit 2008 zu den Veranstaltungszentren, welche sich auf groß angelegte Band-Contests im deutschsprachigen Raum spezialisieren. Anfangs noch als SPH Bandcontest bekannt, wurde der Name 2019 geändert und bleibt diesem seither treu. Das Kürzel SPH steht ursprünglich für „Ska, Punk und Hardcore“, was das Interessengebiet der Gründer Robin Müller und Bernd Kopin widerspiegelt. Mittlerweile sind längst Dutzende andere Genres bei den Veranstaltungen vertreten und die Kurzform nur noch stilistisches Mittel. Der erste Wettbewerb fand im Januar 2009 in Montabaur in Rheinland-Pfalz statt, wo auch das Hauptquartier der SPH Music Group ansässig ist.
Mittlerweile sind die SPH Music Masters der größte deutschsprachige Musikwettbewerb. Der Einflussbereich wurde auf Österreich und die Schweiz erweitert. Über zehn Jahre lang lief in regelmäßigen Abständen ein Event ab, bis die Pandemie 2020 sämtliche Pläne über Bord warf. Am 02. Oktober 2022 war es nun so weit, und das große Finale von 2020 konnte in der Börse in Wuppertal nachgeholt werden. Neben Music Hub war mukken.com Partner der Veranstaltung und stellte Teile der diesjährigen Jury. Andere Partner sind unter anderem Thomann, Radio Bob und Shure.
Gehöriger Platzkomfort sowie eine astreine Akustik machen die Börse zu einer tollen Veranstaltungsstätte für das Finale des Band-Contests. Ein Steckenpferd, was sich SPH Music Masters auf die Fahne schreibt, sind die diversen und einzigartigen Locations. Der Vorverkauf lief im Rahmen der einzelnen Bandverkäufe, wobei die Bands sich für etwa 50 Euro in den Contest einkaufen. Dies wird dann mit den erbrachten Ticketverkäufen der Bands verrechnet. Bei der Siegerehrung werden die Top-Fünf-Bands mit erheblichen Sachpreisen ausgezeichnet. Ein Risiko, was die finalen Bands allesamt willig sind, einzugehen – um der Karriere den nötigen Stoß zu versetzen. Alle wichtigen Orte innerhalb der Location waren sehr gut miteinander verbunden und die Kommunikation zwischen Crew und Bands lief tadellos. Ein straffer Zeitplan wurde für alle performenden Acts aufgestellt, bei dem jeder Band 30 Minuten Spielzeit eingeräumt wurde, plus zehnminütiger Umbaupause.
Da die SPH Music Masters zu einem der wichtigsten Band-Contests des deutschsprachigen Raumes gehören, gehört auch ein gewisses Maß an Qualität bei den Finalcontests zum guten Ton. Während bei manchen Vorrunden das Level der Auftretenden gar erschreckend zu sein scheint, haben es durch und durch kompetente Bands in das Finale geschafft. Diese haben für einen musikalisch qualitativ hochwertigen Abend gesorgt. Was für die Jury das Beurteilen der einzelnen Acts deutlich komplizierter macht. Denn: Es darf nicht von der persönlichen Präferenz ausgegangen werden. Stattdessen werden strikt professionell die Komponenten eines jeden Acts bewertet. Die Jury musste jede Band in vier verschiedenen Kategorien mit jeweils 1-10 Punkten bewerten. Die Kategorien sind:
Professionalität war für uns das mit Abstand am schwierigsten zu bewertende Kriterium. Doch Eigenschaften wie Kollegialität und Fairness sollten hilfreiche Indikatoren in der Bewertung sein. Am Ende der Show wurden die Stimmen der Jury mit den Zuschauerstimmen zusammengerechnet, um so ein möglichst ausgewogenes Urteil bilden zu können. Außerdem wurden einzelne Mitglieder der Bands durch die Jury in folgenden Kategorien geehrt und mit Preisen belohnt:
Um Punkt 16 Uhr beginnt das Finale der SPH Music Masters in Wuppertal mit der jüngsten Band des Abends: Batteries of Rock aus der Hansestadt Hamburg. Schon direkt zu Beginn wird die Messlatte des Abends enorm hochgelegt. Die 15- bis 16-jährigen Rocker spielen mit einem Feuer, wie es höchst alteingesessene Rockstars zu vermögen scheinen. Das Selbstbewusstsein auf der Bühne war in Anbetracht des jungen Alters des Hamburger Trios stark beeindruckend, wobei sie im Vorjahr bei The Voice Kids große Live-Erfahrungen sammeln konnten.
Gefolgt wurden sie von dem Münchener Trio New Chemistry. Diese konnten ein paar interessante Riffharmonien präsentieren, jedoch das energiegeladene Level der Batteries of Rock nicht halten. Der dritte Act Friedfool litt unter ein paar technischen Differenzen, welche die Spielzeit ein wenig nach hinten verschob. Dynamischer, Funk-inspirierter Rock wurde dargeboten, wobei nur der Bass und die Gitarre im Vordergrund standen. Der Rest der Truppe ging auf der Bühne etwas unter, was zu Punkt-Abzug in der Bühnenshow führte. Vorweggenommen sei an dieser Stelle, dass der fantastische Basser von Friedfool mit dem Sonderpreis der Kategorie bester Bass ausgezeichnet wurde.
Darauf folgte die Heavy Rock-Band If It Itches aus Nürnberg, welche den sattesten Gitarrensound des Abends hatten und einen emotionalen Auftritt zum Besten gaben. Hiernach wurde die Stimmung in Form der Rasselbande aus dem hessischen Egelsbach aufgelockert. Sie zieht Inspirationen aus dem musikalischen Kabarett. Mit humoristisch aufgeladenen Texten und einem fröhlichen Einheitslook in weißen Hemden und roten Fliegen ließen sie das Publikum tanzen.
Danach folgten die Zeitreisenden aus den 80ern namens Showdown, welche in Bielefeld ansässig sind. Wie eine Zeitkapsel verschlägt es die Zusehenden für eine halbe Stunde ins Herz der Achtzigerjahre. Burschikos hauchen die fünf Jungs frischen Wind in die verstaubte Dekade von einst – und das noch mit einer höllischen Performance am Gesang. Diese blieb auch nicht unentdeckt, so sehr stach die Stimme von Showdown aus den bisherigen Acts hervor. Auf die Achtziger folgte zeitloser, psychedelisch angehauchter Stoner Rock von Exdirectory aus Köln, der wohl musikalisch spannendsten Gruppe des gesamten Finales.
Die letzten beiden Acts waren Novotunes aus Belgien sowie Motown Blues aus Dortmund. Die spielfreudigen Belgier wollten am liebsten gar nicht mehr aufhören zu performen. Motown Blues präsentierten unerwartet ein Cover von Pharrell´s „Get Lucky“, wollten dies aber als Hommage-trächtige Eigenversion tarnen – strikt gegen die Regeln des Bandcontests. Damit hat sich die junge Truppe selbst ins Bein geschossen, da diese Aktion sie eigentlich direkt disqualifiziert hat, trotz großen Fanaufgebots. Die Auswahl der Reihenfolge sollte sich für die ersten paar Bands als problematisch herausstellen, da derart früh nicht bereits ein Riesenaufgebot von musikbegeisterten Fans zu erwarten ist. Genau dieses Defizit sollte spätestens bei der Publikumswahl am Ende des Abends für geringere Stimm-Mengen sorgen.
Batteries of Rock beispielsweise erlitten dadurch wertvolle Stimmverluste, doch der Preis des besten Drummers war ihnen hold. Die beste Gitarre ging an das filigrane Spiel von If It Itches, und der beste Gesang landete bei Showdown. Letztere erhielten auch den Titel der besten Band des Finales. Was an Innovation fehlte, wurde durch eine überragende Bühnenpräsenz wettgemacht. Exdirectory machten einen amtlichen dritten Platz, die Rasselbande belegte den zweiten. Platz vier ging an If It Itches und Platz fünf an die sympathischen Belgier von Novotunes. Die Verlierer des Abends waren eindeutig Motown Blues, deren Verhalten während der Zeremonie am Ende mehr als unkollegial war, da sie unnötig im Rampenlicht stehen und den Fokus von den Siegern nehmen wollten. Davon abgesehen wird die Zukunft aller Bands mit Spannung entgegengefiebert. Die Musikwelt wird durch sie enorm bereichert!
Es war eine Ehre, für mukken als Jury vor Ort sein zu dürfen und wir als Team freuen uns über weitere zukünftige Kollaborationen. Die Arbeit mit allen Verantwortlichen war äußerst entspannt und freundlich. Vor allem ist es schön, die Musikbranche langsam, aber sicher wieder erblühen zu sehen. Das Finale der SPH Music Masters in der Börse in Wuppertal war unserer Meinung nach ein voller Erfolg. Am Ende war die Halle gefüllt und eine ausgelassene Stimmung machte sich breit. Unendlicher Dank geht hinaus an alle Beteiligten. Von Features über Coachings und diverse andere Blog-Themen findet ihr übrigens auf dem mukken Blog viele weitere spannende Musik-Themen. Die Zukunft sieht vielversprechend aus – also seid dabei und unterstützt mukken.com auf dem Weg dabei, Teil dieser musikalischen Zukunft zu sein.
Ursprünglich veröffentlicht am 11. Oktober 2022 aktualisiert am 9. März 2023