Amy - das tragische Schiksal der Amy Winehouse
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Demi Lovato – Ausnahmetalent, Belting-Queen und Vorbild unzähliger Sängerinnen. Gleichzeitig aber auch Mobbing-Opfer, gefallener Star und auf der Suche nach sich selbst. Eine junge Frau, welche ihren Weg durch das nicht immer rosarote Musikbusiness finden musste – und dabei mehr als einmal wieder aufgestanden ist. Wie sich Demi Lovato immer wieder mit ihrer Musik durchs Leben gekämpft hat, was die Sängerin ausmacht und warum ihre Musik nicht nur stimmlich, sondern auch inhaltlich Stärke ausdrückt, das erfahrt ihr in diesem mukken Blogbeitrag.
Als Demi Lovato 1992 in Albuquerque, New Mexico geboren wird, ahnt noch niemand, dass da gerade eine der größten Stimmen unserer Zeit auf die Welt gekommen ist. Was jedoch schon früh klar ist: Dieses kleine Mädchen wird von Bühnen und Kameras förmlich angezogen. Schon früh gehören Schauspiel- und Musik-Unterricht zu Demis Alltag und ihr Talent wird nach und nach auch Eltern, Lehrer*innen und ihrem Umfeld bewusst.
Während in Sachen Schauspiel und Musik alle Zeiger auf Erfolg stehen, hat Demi Lovato privat schon in jungen Jahren zu kämpfen. Als sie gerade einmal zwei Jahre alt ist, trennen sich ihre Eltern. Ihr Vater hat Drogen- und Alkoholprobleme, leidet unter psychischen Erkrankungen und Demi distanziert sich von ihm, bis der Kontakt vollkommen abbricht. Eine Vaterfigur bekommt sie jedoch mit dem heutigen Mann ihrer Mutter, Eddie De La Garza zurück. Dieser wird sogar 2008 zu Beginn ihrer Musikkarriere ihr Manager. Ihr leiblicher Vater Patrick Lovato stirbt 2013 – ein Schicksalsschlag, welcher sie noch lange verfolgen soll und später sogar in einem ergreifenden Song für ihren Vater endet.
Auch die Schulzeit macht es Demi Lovato nicht einfach. Sie wird gemobbt, hat Probleme mit ihrem Essverhalten und will so gar nicht zu den anderen Kindern in ihrer Schule passen. Durch erste kleine Fernsehrollen wie die der Angela in der Kinderserie Barney und seine Freunde werfen ihr die anderen Kinder Star-Allüren vor, der Alltag wird unerträglich für Demi. Die Konsequenz: Privatunterricht. So kann sie sogar zwei Jahre früher als üblich ihr High School Diploma abschließen und sich auf ihre erste Liebe konzentrieren: das Schauspiel.
“This is me, this is real” – mit diesen Zeilen wird Demi Lovato endgültig bekannt. Ihre Rolle der Mitchie Torres im Disney Movie “Camp Rock” ist ihr großer Durchbruch und bringt sie außerdem mit den Jonas Brothers zusammen, welche sie noch einige Jahre auf ihrem Weg begleiten.
Mit Camp Rock startet 2008 auch Lovatos Musik-Karriere. Neben den Chartplatzierungen der Songs aus dem Film unterschreibt sie einen Vertrag mit Jonas Records und startet mit ihren ersten beiden Alben “Don’t forget” und “Here we go again” in den US-Charts durch. “Here we go again” erreicht sogar Platz eins in den USA. Außerdem begleitet sie die Jonas Brothers auf Touren und macht sich langsam einen Namen im Musikbusiness. Der internationale musikalische Durchbruch steht Demi jedoch noch bevor.
Stimmlich noch eher verspielt und jung im Poprock-Genre angesiedelt, zeigt Demi Lovato schon damals, was für eine große Stimme hinter der zierlichen Person steckt. Zwar ist ihre damalige Gesangsstimme kaum mit der heutigen zu vergleichen, ihre gesangstechnischen Fähigkeiten rund um Intonation, Belting und absoluter Sicherheit in extremen Höhen und Tiefen zeigen sich aber schon in Songs wie “La La Land” oder “World of Chances”. Letzteren hat Demi übrigens für ihren Vater geschrieben, welchem sie immer wieder Chancen gibt, welche dieser leider bis zu seinem Tod 2013 nicht ergreift.
Nach verschiedenen Rollen in weiteren Disney-Produktionen und immer mehr Chart-Platzierungen schafft es Demi Lovato sich langsam vom Disney-Image abzunabeln. Sie beendet ihre langjährige Rolle in der Serie “Sonny With A Chance” und wechselt 2011 von Jonas Records zu Hollywood Records. Das macht sich auch in ihrer Musik bemerkbar. Ihre Songs und auch Demis Stimme werden erwachsener. Besonders Belting wird zu ihrem Steckenpferd, während sich Demis Stil langsam weg vom Teen- und Rockpop hin zu Pop und R&B entwickelt. Statt den Jonas Brothers sind nun Künstler wie Jason Derulo oder Timbaland an Demis Seite.
So perfekt das alles klingt, so schockierend war für viele Fans auch der erste Zusammenbruch von Demi Lovato. Gleichzeitig mit ihrem augenscheinlichen Ankommen in der Musikbranche teilt sie erstmals öffentlich mit, gesundheitliche Probleme zu haben und tritt sogar einen Klinikaufenthalt an. Doch auch diese Zeit scheint Demi mit Musik für sich zu lösen. Wieder im Leben angekommen veröffentlicht sie ihr drittes Album “Unbroken”, dessen Produktion von der Zeit in der Klinik unterbrochen worden ist. Hier zeigt sich erstmals in Ansätzen die Demi, die wir heute musikalisch kennen. Mit Hits wie “Skyscraper” und “Give your heart a break” gelingt ihr der endgültige Durchbruch. Sie wird zu einer Art “Mental Health”-Botschafterin, scheint es geschafft zu haben. Dass das leider nur der erste Absturz von Demi Lovato sein wird, zeigt sich erst Jahre später.
Mit ihrem vierten Album “Demi” fängt die Sängerin an, neue Töne anzuschlagen. Selbstbewusst, stark und selbstbestimmt zeigt sich nicht nur ihr Charakter, sondern auch ihre Musik. Wie selbstbewusst sie geworden ist, drückt sie 2015 mehr als deutlich mit ihrem Album und dem gleichnamigen Song “Confident” aus. Die Singel-Auskopplung “Cool for the summer” läuft in den Radios rauf und runter. Mit “Stone Cold” legt Demi ein stimmliches Meisterwerk hin, in welches sie augenscheinlich all ihre Emotionen steckt:
Dass sie nun noch mehr von sich selbst in ihre Songs steckt, zeigt auch der Song “Father”, welchen sie ihrem toten Vater widmet. Einige Jahre später in ihrer Doku berichtet sie darüber, nach dessen Tod mit Schuldgefühlen gekämpft zu haben.
Demi scheint es geschafft zu haben. Ihr sechstes Studioalbum “Tell Me You Love Me” erscheint, Hits wie “Sorry Not Sorry” und “Échame La Culpa” stürmen die Charts. Doch die Fassade bröckelt. Hinter der Musik-Erfolgs-Mauer flüchtet sich Demi wieder vermehrt in Alkohol und Drogen, verfällt in eine Essstörung und verliert nach und nach die Kontrolle. Mit “Sober” entschuldigt sie sich 2018 bei ihren Fans, ihrer Familie und ihren Freunden dafür, wieder der Sucht verfallen zu sein.
Am 24. Juni 2018 folgt die Hiobsbotschaft: Die Sängerin wäre fast gestorben. Eine Überdosis hätte aus Demi beinahe ein Mitglied des “27 Club” gemacht. Aus dem “This is me” des damals noch ahnungslosen Mädchen wurde also “This is me – dancing with the devil”. Und das hat sie wirklich getan. Denn ihr Weg zur Überdosis als auch der zurück ins Leben war ein wahrer Tanz mit dem Teufel. Neben der Tatsache, dass die Drogen sie beinahe umgebracht hätten, muss sie sich dem Trauma stellen, von ihrem Drogendealer in der Nacht der Überdosis vergewaltigt worden zu sein.
Nach ihrer Überdosis zieht sich Demi weitestgehend zurück. Sie wechselt ihr Management und vertraut sich 2019 ihrem neuen Manager Scooter Braun an. Stück für Stück kämpft sich Demi zurück ins Leben – ihr Leben und das Musik-Leben. Erst knapp eineinhalb Jahre später folgt ihr offizielles Comeback. Und auch diesmal scheint sie alles Geschehene vor allem mit einem zu verarbeiten: der Musik. Einer der beeindruckendsten und gleichzeitig traurigsten Momente: Ihre Comeback-Performance mit dem Song “Anyone” bei den Grammys 2020.
Der Song lässt tief in die Gefühlswelt von Demi blicken, zeigt ihren verzweifelten Kampf, den Wunsch nach Rückhalt und ihre Zeit nach der Überdosis. Mit dem Grammy-Auftritt scheint Demi endgültig zurück zu sein. Im Februar 2020 singt sie sogar die Nationalhymne beim Superbowl, wenig später erscheint das neue Album “Dancing with the Devil… the Art of Starting Over”.
2021 ist Demi bereit, darüber zu sprechen, was all die Jahre hinter den Kulissen passiert ist. In der Dokumentation “Dancing with the Devil” nimmt sie kein Blatt mehr vor den Mund, erzählt der Welt ihre Geschichte und wie sie nun weiter machen möchte. Passend zur Dokumentation erscheint ihr Song und das gleichnamige Album “Dancing with the devil”:
Demi Lovato hat sich sowohl stimmlich als auch charakterlich vom kleinen, vielleicht noch etwas naiven Mädchen zu einer starken, selbstbewussten Frau und einer der größten Popstimmen unserer Zeit entwickelt. Egal welcher Stein, welche Hürde und welches gesundheitliche Problem sich ihr dabei in den Weg gestellt hat: Mit ihrer Musik hat sich Demi Lovato immer wieder nach oben gekämpft und ist mit jedem einzelnen Song stärker geworden. Zwar musste auch sie sich dem Druck der Öffentlichkeit und dem Zwang, immer perfekt sein zu müssen stellen, doch sie hat es geschafft, sich durch diese Zeit zu kämpfen. Die Stimmgewalt, welche uns heute entgegenschallt, kommt also nicht nur von der jahrelangen Erfahrung als Sängerin, sondern ist gleichzeitig Ausdruck der inneren Stärke von Demi Lovato – einem einzigartigen Ausnahmetalent.
Demi hat uns gezeigt, wie Musik zu einem Ventil und Rettungsanker werden kann. Du bist auch jemand, der oder die sich durch Musik ausdrückt? Dann bist du bei uns genau richtig! Finde hier auf mukken Gleichgesinnte und Musiker, welche mit dir gemeinsam Musik machen – denn gemeinsam macht das Ganze einfach noch mehr Spaß! Wir freuen uns auf dich.
Ursprünglich veröffentlicht am 9. Juni 2021 aktualisiert am 19. Oktober 2022