Kalandra – mystische Klänge aus dem hohen Norden
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Selbst Musik zu machen kann etwas überaus Erfüllendes sein. Schließlich bringt man mit eigenen Fähigkeiten und Mitteln etwas Kreatives zustande, das es vorher so noch nicht gegeben hat. Doch manchmal kann eine musikalische Session von Selbstzweifeln überschattet sein. Das kann dann dazu führen, dass man sein Vorgehen und vielleicht auch sich selbst ständig in Frage stellt und zudem völlig den Spaß an der Sache verliert.
Bleibt man an einer solchen Session dran, kann die Stimmung gelegentlich ins Zwanghafte abdriften – sehr unschön! Doch auch wenn man es völlig bleiben lässt, geht man wohl in den meisten Fällen mit negativen Gefühlen daraus hervor. Schließlich kann sich das Gefühl einstellen, zu nichts fähig zu sein und seine Zeit regelrecht verschwendet zu haben. Im schlimmsten Fall kann sich dieses lähmende Gefühl auch noch in weiteren Sessions fortsetzen oder sogar dazu führen, dass man das Musik machen völlig bleiben lässt. Ein echter Teufelskreis.
Kommt dir das mehr oder weniger bekannt vor? Wenn du wissen willst, wie du deine Selbstzweifel überwinden und wieder gestärkt aus deinen Sessions hervorgehen kannst, ist dieser Artikel genau der Richtige für dich.
Um zu verstehen, wie Selbstzweifel eigentlich verursacht werden, möchte ich dir eine kleine Einführung in die Ursachen und Psychologie von Selbstzweifeln geben. Oftmals sind diese nämlich tief in der eigenen Kindheit verwurzelt. Größtenteils resultieren Selbstzweifel aus den Beziehungen, die wir zu unseren engsten Bindungspersonen in Kindheit und Jugend hatten. Doch auch Erlebnisse in Schule, Beruf, mit Gleichaltrigen und Autoritätspersonen können sich aufs Selbstwertgefühl auswirken. Die Art und Weise der Kommunikation innerhalb dieser Beziehungen spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Wurdest du beispielsweise ständig für Fehler kritisiert, kann sich dieses Kommunikationsmuster als innere Stimme (auch bekannt als "innerer Kritiker") in deinen Gedanken manifestieren. Dieses redet dann, insbesondere wenn es dir nicht gut geht, in einer höchst destruktiven Weise innerlich auf dich ein. Doch auch ständiges Lob in Kindheit und Jugend kann sich sehr negativ auf dein späteres Empfinden auswirken. So kann es passieren, dass du dich andauernd von der positiven Beurteilung anderer abhängig machst und ständig nach Bestätigung im Außen suchst. Führt diese Suche nach Zuwendung und Anerkennung ins Nichts, kann dies ebenfalls zur permanenten, inneren Selbstabwertung führen.
Neben den besagten Beziehungserfahrungen können auch gesellschaftlich verankerte Normen für allerhand Selbstzweifel sorgen. So können sich beispielsweise Leistungsdruck, Schönheitsideale, geschlechtsspezifische Erwartungen und persönliche Rückschläge als Glaubenssätze in unserem Denken manifestieren.
Wie bereits gesagt äußern sich die Symptome übertriebener Selbstzweifel in Glaubenssätzen, die sich in deine Gedanken einschleichen oder diesen zugrunde liegen. Das können beispielsweise Sätze oder Fragen sein, die deinen eigenen Wert in Frage stellen oder dich abwerten. Hier mal ein paar Beispiele:
Vielleicht ist dir schon beim Lesen bewusst geworden, was die Ursachen und Auslöser deiner Selbstzweifel sind. Nimm dir ruhig nochmal ein paar Minuten und versuche, am besten schriftlich, kurze und bündige Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:
Sobald du nämlich verstehst, warum du unter Selbstzweifeln leidest, und wie dein eigenes Selbstzweifel-Muster "gestrickt" ist, kannst du es aufbrechen und dich langfristig davon befreien. Insbesondere die Identifikation der destruktiven Glaubenssätze ist hilfreich. Im nächsten Schritt gehen wir ihnen nämlich gewissermaßen an den Kragen.
Schaue dir nun das Geschriebene an und stelle dir zu jedem einzelnen Glaubenssatz die folgenden Fragen um deine Selbstzweifel zu überwinden:
Schreibe dir auch hier die Antworten auf, um für möglichst viel Klarheit zu sorgen. Du wirst feststellen, dass vieles von dem, was du einmal für wahr gehalten hast, deinem eigentlichen Empfinden eigentlich gar nicht mehr entspricht. Je mehr du dich auf den Prozess einlässt, umso leichter wird es dir fallen, deine destruktiven Gedankenmuster auch tatsächlich hinter dir zu lassen und durch neue, positive Glaubenssätze zu ersetzen. Diese werden langfristig dafür sorgen, dass du eine gesunde und liebevolle Haltung dir selbst gegenüber entwickelst – und so in deinem Alltag wesentlich mehr Leichtigkeit und natürlich auch Spaß beim Musizieren und anderen Tätigkeiten empfinden kannst. Und wer weiß, vielleicht lassen sich deine Erkenntnisse auch musikalisch weiterverarbeiten!
Ich hoffe, dieser Artikel hat dir dabei geholfen, deine Selbstzweifel zu überwinden. Denk immer daran – das Ganze ist ein Prozess und benötigt eventuell mehrere Anläufe. Solltest du dennoch das Gefühl haben, alleine nicht oder nicht vollständig weiterzukommen, oder dir professionelle Unterstützung wünschen, kann ich dir als Coach für Musiker*innen gerne ein individuelles Online-Coaching anbieten. Mit etwas Hilfe, Beistand und Fachkenntnis lässt sich so ziemlich jedes Problem lösen. Bei Interesse findest du mein Angebot hier.
Wenn mehr zum Thema Coaching für Musiker*innen lesen möchtest, findest du hier eine Übersicht aller relevanten Artikel. Und falls du Lust bekommen hast, dich mit weiteren Musikerinnen aus deiner Umgebung zu vernetzen, schau doch mal auf unserem mukken Portal vorbei. Hier kannst du Gleichgesinnte kennenlernen, mit denen du dich für ein gemeinsames Projekt oder auch für eine Band zusammen tun kannst.
Viel Spaß und Erfolg bei all deinen Vorhaben!
Ursprünglich veröffentlicht am 23. April 2022 aktualisiert am 7. März 2023
Fokusthema: Die Definition von Kommunikation – wie du zielführend kommunizieren kannst